Mittwoch - 29. Oktober 2025
StartAllgemeinWaffenarsenal: Anstehende Transportfahrt mit Kriegswaffen löste Zugriff aus!

Waffenarsenal

Waffenarsenal: Anstehende Transportfahrt mit Kriegswaffen löste Zugriff aus!

Die Dimension eines riesigen Waffenfunds in Remscheid wird immer größer – am Sonntagabend stürmten Spezialeinsatzkräfte mehrere Objekte in Remscheid.

Auch drei Tage nach dem Zugriff durch Spezialeinheiten am Sonntagabend um 18 Uhr laufen die Durchsuchungen in dem Wohn- und Geschäftshaus an der Elberfelder Straße in Remscheid noch immer. Am Sonntag stürmten schwerbewaffnete Elite-Polizisten das Haus und eine angrenzende Werkstatt auf der Elberfelder Straße.

Spektakulärer Zugriff auf Konstantin I. auf der Autobahn
Zeitgleich stoppten weitere Spezialeinheiten den 59-jährigen Konstantin I. an der Autobahnabfahrt der A1 in Remscheid. Der Mann war auf dem Rückweg aus Polen und befand sich mit seinem Enkel und einem Bekannten im Auto. SEK-Beamte hätten den 59-Jährigen seit der Grenze ab Polen verfolgt.

Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal

Die „Spezialwerkstatt“
Konstantin I. gilt als einer der Hauptbeschuldigten in den Ermittlungen und wohnt in dem Haus an der Elberfelder Straße, auch gehört ihm die Werkstatt welche mit Werbung wie „Spezialwerkstatt“ verkleidet ist. Eine Werbung, die nur kurz nach dem Zugriff eine andere Bedeutung bekommen sollte.

11 Objekte: Remscheid, Hamm und Borxleben (Thüringen)
An der Halskestraße stürmten ebenfalls Elite-Polizisten eine Wohnung, hierbei handelt es sich um die Wohnung eines möglichen Komplizen und weiteren Hauptbeschuldigten des 59-Jährigen. Insgesamt 11 Objekte wurden am Sonntagabend und Montagmorgen in Remscheid, Hamm und Borxleben (Thüringen) gestürmt und durchsucht.

Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal

Großeinsatz von Spezialeinheiten
Mehrere Teams der Spezialeinheiten waren nötig um einen zeitgleichen Zugriff auf alle Objekte und Personen durchführen zu können. Neben den Spezialeinheiten befanden sich zahlreiche Ermittler der Kriminalpolizei, vom Landeskriminalamt sowie von EUROPOL und Entschärfer im Einsatz. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Baumert von der Staatsanwaltschaft in Wuppertal befanden sich etwa 200 Einsatzkräfte im Einsatz.

Geplante Transportfahrt von Kriegswaffen
Noch während der Planung für die Durchsuchung erhielten die Ermittler einen wichtigen Hinweis, alle bisherigen Pläne müssten in kurzer Zeit umgesetzt werden. Weitere Spezialeinheiten hätten eingeplant werden müssen. Denn so haben die Ermittler in Erfahrung bringen können, dass am Sonntag eine Transportfahrt durchgeführt werden sollte von Kriegswaffen mit einem Pkw durch Länder der Europäischen Union. Um einen Weiterverkauf dieser Kriegswaffen zu verhindern, wurde aus Gründen der Gefahrenabwehr der Zugriff am Sonntag durchgeführt.

Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal

Erster Waffenfund in der Werkstatt
In der Werkstatt fanden die Ermittler USB-Sticks, SIM-Karten und Handys sowie mehrere Schusswaffen die auf dem Fußboden lagen. In dem Wohnhaus verschafften sich die Spezialeinheiten nicht nur Zutritt zu der Wohnung des 59-jährigen Konstantin I., sondern auch noch zu einem Kellerzugang. Hierzu musste aufgrund der Bauweise der Kellertür eine Kettensäge eingesetzt werden.

Das Waffenarsenal
In den Kellerräumen fanden die Ermittler dann das größte Waffenarsenal aus hunderten Gewehren, Maschinenpistolen, Mörsern, Handgranaten, Panzerminen und Sprengstoff sowie Panzerfäuste. Aufgrund der möglichen Explosionsgefahr wurde das Mehrfamilienhaus geräumt und der Kampfmittelräumdienst hinzugezogen.

Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal

Drogen, Datenträger und Bargeld
Bei weiteren Durchsuchungen wurden ungefähr 12.000€ an Bargeld sichergestellt, 23 Mobiltelefone, 10 weitere Datenträger und ca. 100 Gramm Kokain, circa 330 Gramm Marihuana und kleinere Mengen an Haschisch und Ecstasy.

Versteckter Raum hinter einem Tresor
Noch am Montag informierten die Ermittler in einer Pressekonferenz über den Ermittlungserfolg. Die Durchsuchungen in dem Haus an der Elberfelder Straße waren zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht abgeschlossen. Den Kriminalbeamten der Polizei war anhand des Grundrisses des Hauses zuvor aufgefallen, dass es noch eine weitere Räumlichkeit geben musste. So sollte sich an der Stelle wo ein Tresor stand, dahinter ein weiterer Raum befinden. Nur mit einem versteckten Mechanismus konnte der versteckte Zugang geöffnet werden.

Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal

Handgranate musste kontrolliert gesprengt werden
In dem Raum konnten acht scharfe Gewehre, teilweise mit Zielfernrohr und/oder Schalldämpfer, neun scharfe Kurzwaffen nebst Zubehör, drei Maschinenpistolen Modell MP 40, davon eine mit Schalldämpfer, fünf erlaubnispflichtige Signalpistolen sowie rund 500 Schuss Munition, Zünder, Treibladungspulver, Tränengaswurfkörper und zwei Handgranaten aufgefunden werden. Eine der Handgranaten war dermaßen instabil, dass ein längerer Transport nicht gefahrlos möglich war. Die Handgranate musste daher noch auf Remscheider Stadtgebiet kontrolliert gesprengt werden.

Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal

Versteckt hinter einer Vitrine
Bei den anschließenden weiteren Durchsuchungen fanden die Ermittler versteckt hinter einer Vitrine einen weiteren Raum mit Waffen. Dabei soll es sich um Maschinengewehre, Maschinenpistolen, große Mengen an Munition, Sprengmittel und eine Mine handeln. Oberstaatsanwalt Baumert erklärte: «Es wurden 30 Kriegswaffen, weitere 90 Waffen sowie kistenweise Munition gefunden. Mit den Waffen hätte man eine Bundeswehr-Kompanie ausstatten können»

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