Die Polizei hat am Mittwoch in Solingen im Rahmen eines richterlich angeordneten Einsatzes ein umfangreiches Waffenarsenal sichergestellt.
Nach einem Hinweis eines Bürgers im Rahmen eines Einsatzes an der Katternberger Straße hatten Ermittler am Dienstagabend zunächst Kenntnis von dem mutmaßlichen Waffenbesitz eines 77-jährigen Solingers erhalten.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht am Mittwochmorgen Durchsuchungsbeschlüsse für eine Lagerhalle an der Worringer Straße sowie die Wohnräume des Beschuldigten. Die Maßnahmen wurden umgehend am Mittwochvormittag vollstreckt.

Bei der Durchsuchung fanden Einsatzkräfte scharfe Lang- und Kurzwaffen sowie verschiedene Stich- und Hiebwaffen, darunter Schwerter, Säbel und Dolche. Auf einer der Stichwaffen war ein verfassungsfeindliches Symbol zu erkennen, woraufhin der polizeiliche Staatsschutz informiert wurde.

Zudem stießen die Beamten auf Gegenstände, die auf einen möglichen rechtsextremen Hintergrund hinweisen könnten, darunter ein Dolch der Hitlerjugend, eine Plastik von Adolf Hitler, ein Exemplar des Buches «Mein Kampf» sowie eine entsprechende Parole. An der Tür der Lagerhalle befand sich nach weiteren Informationen aus Ermittlerkreisen ein Schild mit der Aufschrift „Hier endet die Bundesrepublik Deutschland“.

Die Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Waffengesetz dauern an. Dabei wird nach Angaben der Behörden geprüft, ob der Tatverdächtige eine verfassungsfeindliche politische Gesinnung vertritt. Nach aktuellem Stand handelt es sich bei den sichergestellten Waffen nicht um Kriegswaffen, sondern überwiegend um ältere Jagdgewehre. Ein Zusammenhang zu einem kürzlich in Remscheid entdeckten Waffenlager besteht laut Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert derzeit nicht.

