Dienstag - 28. Oktober 2025
StartAllgemeinMord-Anschlag mit SUV am Landwehr: Prozess gegen 40-Jährigen gestartet

Angeklagter bestreitet Mordversuch vor Gericht

Mord-Anschlag mit SUV am Landwehr: Prozess gegen 40-Jährigen gestartet

Der mutmaßliche SUV-Angreifer von Solingen muss sich vor dem Landgericht Wuppertal wegen versuchten Mordes verantworten. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft soll der 40-jährige David S. im Januar dieses Jahres mit einem Mercedes-SUV absichtlich auf den mittlerweile 50-jährigen Eduard B. zugefahren sein, als dieser die Straße überquerte. Der Fußgänger wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert und schwer verletzt.

Laut Anklage parkte der Fahrer zunächst am Straßenrand, ehe er plötzlich beschleunigte und frontal auf sein Opfer zusteuerte. Videoaufnahmen aus Überwachungskameras zeigen den Moment des Aufpralls, jedoch ist der Fahrer darauf nicht eindeutig zu erkennen. Der SUV erfasste den Mann mit voller Wucht, schleuderte ihn gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug, anschließend flüchtete der Täter.

Hier parkte das Tatfahrzeug, ein dunkler Mercedes-SUV kurz vor der Tat.

David S. wurde drei Wochen später in Kassel festgenommen. Das Tatfahrzeug war auf die Ehefrau seines Vaters zugelassen. Sowohl diese Spur als auch die Aussage des Opfers führten die Ermittler auf seine Fährte. Eduard B. erklärte, er habe den Angreifer erkannt und zuvor Drohungen erhalten: «Er hat gesagt, er bringe mich unter die Erde.» Der Angeklagte bestreitet alle Vorwürfe. Sein Verteidiger Olaf Langhanki betonte vor Gericht: «Mein Mandant saß nicht am Steuer.»

Das Opfer, das mehrere Knochenbrüche erlitt und vier Monate in einer Klinik behandelt wurde, erschien im Rollstuhl zur Verhandlung. Nach eigenen Angaben leide er weiterhin unter erheblichen körperlichen Einschränkungen. Zeugen berichteten übereinstimmend, der SUV sei «mit Vollgas» auf den Mann zugerast. Einige hätten zudem beobachtet, dass der Wagen vor dem Angriff mehrfach an der Stelle vorbeigefahren sei. Die Staatsanwaltschaft hält deshalb einen gezielten Angriff für wahrscheinlich.

Über das mögliche Motiv besteht weiterhin Unklarheit. Ermittler prüfen, ob familiäre Konflikte oder Streitigkeiten im Umfeld der beiden Männer eine Rolle spielten. Die Mordkommission hatte Hinweise auf frühere Drohungen und Spannungen zwischen zwei Sinti-Familien erhalten. Der Prozess soll bis in den November fortgesetzt werden. Weitere Zeugen, darunter auch Brüder des Angeklagten, sollen noch aussagen. Der Vorsitzende Richter wies darauf hin, dass am Ende auch eine Verurteilung wegen versuchten Mordes möglich sei.

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