Nach einer gezielten Durchsuchung in Solingen an der Goerdelerstraße hat die Polizei ein Mobiltelefon sichergestellt, das dem geständigen Attentäter Issa al H. zugeordnet wird. Die Verteidigung des Attentäters bestätigte zwischenzeitlich, dass es sich um jenes zweite Handy handelt, das seit dem Anschlag vom August 2024 vermisst wurde.
Die Suche hatte am frühen Dienstagabend im Garten und der angrenzenden Grünanlage der früheren Unterkunft des Attentäters stattgefunden. Beteiligt waren Spezialisten der Spurensicherung, ein Polizeihund sowie weitere Einsatzkräfte. Nach etwa zwei Stunden wurde ein Fund aus dem Gelände gemeldet, kurz darauf endete der Einsatz.
Der Hinweis auf den möglichen Ablageort kam am dritten Prozesstag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht, der Prozess findet im sogenannten „Terror-Bunker“ von Düsseldorf statt, ein Hochsicherheitsgebäude. Die Verteidiger des Angeklagten beantragten eine Unterbrechung der Verhandlung, damit ihr Mandant eine Markierung auf einer Karte vornehmen konnte. Diese zeigte den Bereich, in dem er das Mobiltelefon vergraben haben sollte. 284 Tage nach der Tat konnte somit das verschollene Mobiltelefon gefunden werden.
Ein Ermittler des Bundeskriminalamts hatte bereits am zweiten Prozesstag erläutert, dass digitale Spuren auf ein zweites, bislang nicht sichergestelltes Gerät hinwiesen. Nach dem Anschlag war ein anderes Handy des Täters, ein Xiaomi-Smartphone zerstört gefunden worden. Die Polizei konnte dennoch auf gespeicherte Daten zugreifen, darunter Chatverläufe mit dem Islamischen Staat sowie Bekennervideos, die in einer Cloud abgelegt waren. Die Auswertung ergab, dass auf die Cloud von einem weiteren Gerät zugegriffen worden war.