Donnerstag - 1. Mai 2025
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Neues Rettungskonzept: In Solingen fährt bald der Akut-Transportwagen (ATW)

Die Feuerwehr Solingen hat die Einführung eines neuen Fahrzeugtyps, des sogenannten «Akut-Transportwagens» (ATW), in die Planung aufgenommen. Das Modell soll künftig bei medizinisch notwendigen, aber nicht lebensbedrohlichen Einsätzen mit einer Reaktionszeit von 20 bis 40 Minuten zum Einsatz kommen und eine Versorgungslücke zwischen klassischen Notfalleinsätzen und planbaren Krankentransporten schließen. Dieses Jahr im September kommen dafür 7 neue Fahrzeuge in den Dienst.

Akut aber kein Notfall!
Das Konzept richtet sich an Einsatzszenarien, bei denen eine medizinische Versorgung erforderlich ist, ohne dass eine akute Lebensgefahr besteht. Typische Einsatzbeispiele sind anhaltendes Nasenbluten, Kontrolluntersuchungen nach Stürzen oder medizinische Abklärungen nach leichten Verletzungen ohne erkennbare Frakturen, wichtig an der Stelle ist, dass es nur Einsätze betrifft, in denen vorher klar ist, dass nicht sofort gehandelt werden muss. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Solingen, Simon Preuß, erklärte, dass der ATW insbesondere dann ausrücke, wenn Patienten zwar nicht in einem kritischem Zustand seien, aber dennoch ärztlich betreut oder ins Krankenhaus transportiert werden müssten zur Untersuchung.

Rettungsdienst gezielt entlasten
Im bestehenden Rettungssystem werden derartige Einsätze bislang häufig durch reguläre Rettungswagen abgedeckt, was laut Preuß zu einer Überlastung führen kann. «Mit dem ATW wollen wir den Rettungsdienst gezielt entlasten und gleichzeitig eine bedarfsgerechte Versorgung sicherstellen», so Preuß. Der neue Fahrzeugtyp sei besonders für Situationen geeignet, in denen eine Notfalleinstufung (Hilfsfrist von 8 Minuten) nicht gerechtfertigt sei, eine planbare Terminierung (Zeitintervall bis zu Stunden oder Tagen im voraus) aber ebenfalls nicht möglich sei. Plan sei es, zwei der neuen Fahrzeuge sollen künftig 24 Stunden am Tag besetzt sein. Die anderen Fahrzeuge sind für den Einsatz im qualifizierten Krankentransport vorgesehen.

Personal bekommt spezielle Schulung
Der Akut-Transportwagen soll von Hilfsorganisationen betrieben werden, die für diesen Zweck speziell geschultes Personal bereitstellen. Eine passende Qualifizierungsmaßnahme wird derzeit vorbereitet und soll im Laufe dieses Jahres starten. Die Weiterbildung soll die Einsatzkräfte auf die besonderen Anforderungen des ATW-Konzepts vorbereiten, das zwischen Akutversorgung und regulärem Krankentransport vermittelt.

Sieben neue ATWs kommen 2025
Im Rahmen der schrittweisen Einführung sind für das Jahr 2025 zunächst sieben Fahrzeuge vorgesehen. Weitere Fahrzeuge sollen im Jahr 2026 folgen. Die Feuerwehr Solingen übernimmt bei der Umsetzung des Projekts eine Vorreiterrolle in Nordrhein-Westfalen und will mit dem neuen System langfristig zu einer besseren Verteilung der Einsatzressourcen im Rettungswesen beitragen.

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