Polizei- und Justizbehörden in Deutschland, Italien, Niederlande und Belgien führten seit den frühen Morgenstunden Festnahmen und Durchsuchungsmaßnahmen gegen mutmaßliche Angehörige der italienischen kriminellen Gruppierung `Ndrangheta durch.
Mehrere Festnahmen und Durchsuchungen gab es am Mittwochmorgen teilte das Bundeskriminalamt Wiesbaden mit. Unteranderem gab es Einsätze in NRW und Bayern. Schwerpunkt der Einsätze wäre NRW gewesen.
Heute (5. Dezember) haben Fahnder des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen eine Wohnung in Solingen Ohligs durchsucht. Ein ehemaliger Inhaber einer Im- und Exportfirma mit Bezügen zur italienischen organisierten Kriminalität (Ndrangheta) wurde festgenommen. Dem 55-jährigen wird vorgeworfen, an der Einfuhr großer Mengen Rauschgift beteiligt gewesen zu sein. Die Ermittler beschlagnahmten Geschäftsunterlagen sowie weitere Beweismittel.
Bereits im Dezember 2015 hatten die niederländischen Behörden in einem Container in Rotterdam rund 80 kg Kokain (Marktwert: 2,5 Millionen Euro) beschlagnahmt. Recherchen ergaben, dass die Inhalte des Containers für die Düsseldorfer Im- und Exportfirma des 55-Jährigen bestimmt waren. Die heutigen Maßnahmen sind Ergebnis langjähriger Ermittlungen in enger Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Duisburg, dem Landeskriminalamt NRW, dem Bundeskriminalamt und den ebenfalls in die Ermittlungsverfahren eingebundenen niederländischen und italienischen Sicherheitsbehörden.
Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen hat durch umfangreiche Auswertungen und Ermittlungen auch enge Bezüge des Solingers zu Ermittlungsverfahren des Bundeskriminalamts gegen Angehörige der „Ndrangheta“ belegt. Auch das Bundeskriminalamt sowie das Polizeipräsidium Köln treffen heute zeitgleich zahlreiche Maßnahmen in diesem Zusammenhang.