Krisenstab bleibt in Bereitschaft. Verwaltung, Krankenhäuser und Altenheime treffen Vorkehrungen.
In Solingen gibt es inzwischen auch bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus. Das Lungen-Fachkrankenhaus Bethanien hat bisher 5 positive Testergebnisse von Solinger Bürgern gemeldet. Zudem ist ein Leichlinger in Bethanien positiv getestet worden. Vier der betreffenden Personen werden in dem Aufderhöher Krankenhaus isoliert behandelt, die anderen beiden kurieren die Infektion in häuslicher Isolation aus. Alle Erkrankten hatten sich nach der Rückkehr von Italien-Aufenthalten in den vergangenen Tagen wegen verdächtiger Symptome gemeldet und daraufhin testen lassen.
Nach Auskunft der Klinik-Leitung ist der Zustand der Erkrankten gut. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurden alle Personen ermittelt, mit denen die Infizierten Kontakt hatten. Auch für diese Betroffenen sind Tests und ggfs. auch eine Isolation notwendig. Der Kreis für mögliche Ansteckungen ist für die 6 Fälle eingegrenzt. Das ist wichtig, um keine Infektionsketten entstehen zu lassen.
Seit Wochen hat sich das Krankenhaus Bethanien auf den Ernstfall vorbereitet. Deshalb bestehen dort vorerst ausreichend Kapazitäten, um ggfs. auch weitere Fälle zu behandeln. Das Lungen-Fachkrankenhaus arbeitet dabei in enger Abstimmung mit den anderen Solinger Kliniken, mit dem Gesundheitsamt der Stadt Solingen sowie auch mit anderen Dienststellen zusammen. Die Stadt hatte bereits Ende Februar ihren Krisenstab eingesetzt und so die Kommunikation aller beteiligten Krankenhäuser und Dienststellen sichergestellt.
Aktuelle Entscheidungen des Krisenstabs
Aufgrund der aktuellen Lage ist am Mittwoch-Vormittag der Krisenstab der Stadt zusammengetreten, um unter der Leitung des Rechts- und Ordnungsdezernenten Jan Welzel, über das weitere Vorgehen zu beraten. Der Krisenstab hat entschieden, folgende Vorkehrungen zu treffen:
- Gesundheitsamt
Das Gesundheitsamt wir personell verstärkt, um dem wachsenden Beratungsbedarf und dem großen telefonischen Andrang gerecht werden zu können. Diese Unterstützung soll für die kommenden Wochen sichergestellt und bei Notwendigkeit weiter ausgebaut werden. Für akute medizinische Fragen sind die Leitungen zwischen 8 und 16 Uhr besetzt. - Stadtverwaltung
Es ist veranlasst, die Arbeit soweit wie möglich ins Home Office zu verlagern und die vorhandenen technischen Möglichkeiten dafür umfangreich auszunutzen. Das geschieht nach interner Abstimmung, um die Arbeitsfähigkeit möglichst unbeeinträchtigt aufrechtzuerhalten. Dienstreisen und Fortbildungen werden bis auf weiteres untersagt. Versammlungen und Besprechungen mit mehr als ca. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind zu verschieben oder in Form von Video- oder Telefonkonferenzen abzuhalten. Mitarbeiter, die aus Risikogebieten zurückkehren oder Grippe-ähnliche Symptome zeigen, sind aufgefordert zu Hause zu bleiben. In den Verwaltungsgebäuden werden außerhalb der üblichen Öffnungszeit (8 bis 16 Uhr) alle Nebeneingänge verschlossen. Nur die Haupteingänge bleiben danach geöffnet. - Veranstaltungen
Es gibt einen Erlass des Landes, der dazu auffordert, Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern abzusagen. Dieser Erlass wird umgesetzt. Veranstalter, die Fragen haben, können sich an die Bürger-Hotline wenden: 290 – 20 20. Es wird dann eine Beratung sichergestellt. - Krankenhäuser und Altenheime
Zum Schutz von Patientinnen und Patienten sowie von Besucherinnen und Besuchern wird einheitlich dringend darum gebeten, ab sofort die Besuche bis auf weiteres auf das notwendige Minimum zu reduzieren. Die Stadt und die Krankenhäuser appellieren hier ausdrücklich an die Vernunft der Menschen und ihre Bereitschaft zu helfen. - Schulen
Die Stadt empfiehlt, auf Klassenfahrten zu verzichten. Die Entscheidungen dafür liegen jedoch letztlich bei den Schulen. - Stadtwerke
Die Stadtwerke Solingen (SWS) bereiten einen Plan für ein Risikomanagement vor. Dieser soll die Versorgung und den Nahverkehr auch für den Fall sicherzustellen, dass aus Krankheitsgründen Einschränkungen notwendig werden. Derzeit fahren die Busse im Regelbetrieb ohne jede Einschränkung. - Wirtschaftsförderung
Weil aufgrund der Corona-Krise auch viele Unternehmen Informations- und Beratungsbedarf haben, wird die Wirtschaftsförderung der Stadt Solingen eine Service-Hotline einrichten. Diese wird geschaltet ab: Donnerstag, 12. März, 12 Uhr: 2 49 41 17. Auch über die E-Mail-Adresse: sandra.dahl@solingen.de werden Anliegen bearbeitet.
Wichtige Informationen im Internet
Um Fragen von Bürgerinnen und Bürgern zu beantworten, verweist die Stadt weiterhin auf ihr Angebot im Internet, das regelmäßig aktualisiert wird:
Alle wichtigen Informationen zum Coronaviurs (Tipps und Verhaltensregeln) sind über die Städtische Internetseite zu finden: www.solingen.de. Die wichtigsten Informationen sind ebenfalls über die städtische Facebook-Seite verfügbar: www.facebook.com/klingenstadtsolingen/ Zusätzlich ist eine Info-Hotline eingerichtet, um Fragen von Bürgerinnen und Bürgern zu beantworten oder entgegenzunehmen: Tel.: 2 90 – 20 20
Verhalten bei verdächtigen Symptomen: Hausarzt telefonisch kontaktieren!
Solingerinnen und Solinger, die beunruhigt sind, weil sie bei sich selbst verdächtige Symptome feststellen, kürzlich in Risikogebieten unterwegs waren oder Kontakt zu Personen hatten, die dort gewesen sind, mögen sich bitte (am besten telefonisch) mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen. Dieser wird dann entscheiden, ob ein Test notwendig erscheint. Ärzte und Krankenhäuser melden mögliche Verdachtsfälle dann dem Gesundheitsamt.