Donnerstag - 18. April 2024
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[SG] Solingen trauert: Ihre Fünf Kinder betäubt und erstickt – Haftbefehl gegen Christiane K. (27) erlassen

Polizei und Staatsanwaltschaft geben im Rahmen einer Pressekonferenz Einzelheiten zu den grausamen Kindsmorden in Solingen bekannt

Christiane K. hat ihre fünf Kinder laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis betäubt und erstickt. Die Geschwister Sophie (†3), Leonie (†2), Melina (†1), Timo (†6) und Luca (†8) wurden am Donnerstagmittag ermordet in einem Wohnhaus an der Solinger Hasselstraße aufgefunden.

Kurz zuvor schrieb die 27-jährige Frau aus Solingen eine Textnachricht an ihre eigene Mutter: „Schick’ die Polizei in die Wohnung, die Kinder sind tot.“ Die Großmutter der Kinder rief daraufhin sofort bei der Polizei an. Wenige Minuten danach trafen die ersten Einsatzkräfte der Polizei und des Rettungsdienstes an der Wohnung auf der Hasselstraße ein. Die Polizei brach die Eingangstüre der Wohnung auf und entdeckte die fünf Kinder leblos in ihren Betten.

„Die Frühstücksschälchen standen noch auf dem Tisch“, so Marcel Maierhofer, Leiter der Mordkommission. Heribert Kaune-Gebhardt von der zuständigen Staatsanwaltschaft aus Wuppertal fügte hinzu: „Bei allen fünf Kindern gibt es Hinweise auf ein Ersticken sowie Hinweise auf eine Sedierung.“ Ein toxikologisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben und soll nun aufklären, welche Wirkstoffe den Kindern verabreicht worden sind. Als Tatzeitpunkt konnte nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen ein Zeitraum zwischen Mittwochnachmittag (02.09.) und 11.00 Uhr am gestrigen Donnerstag (03.09.) benannt werden.

Die Tür zum Tatort ist versiegelt. Hinter dieser Tür passierte der 5-fach Mord.

Christiane K. soll seit einem Jahr vom Vater ihrer vier jüngsten Kinder getrennt leben. „Sie hat die Tat wohl in einem Zustand emotionaler Überforderung begangen“, berichtet der Leiter der Mordkommission „Hassel“, Marcel Maierhofer.

Am Donnerstagvormittag hatte sie in der Schule des ältesten Sohnes Marcel (11) angerufen und unter Vorspielung falscher Tatsachen dafür gesorgt, dass sie das Kind unverzüglich aus der Schule abholen konnte. Sie fuhr anschließend gemeinsam mit dem Jungen zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Dort setzte sie Marcel in einen Zug nach Mönchengladbach zur Großmutter der Kinder. Zu diesem Zeitpunkt waren die anderen Kinder in der Wohnung nach Angaben der Ermittler bereits tot. Bisher konnte die Kriminalpolizei den Jungen noch nicht vernehmen. Nach Angaben der Polizei befindet er sich derzeit in der Obhut der Großmutter, die auch die Polizei informiert hatte.

Beamte der Spurensicherung trugen mehrere Tüten aus dem Wohnhaus

Die tatverdächtige Mutter der Kinder befindet sich derzeit nach einem Selbstmordversuch in einem Düsseldorfer Krankenhaus. Sie war im Hauptbahnhof der Landeshauptstadt vor eine einfahrende S-Bahn der Linie 1 gesprungen. Dadurch erlitt sie schwere Verletzungen. Lebensgefahr besteht nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht. Zwischenzeitlich wurde ein Haftbefehl wegen fünffachen Mordes beantragt.

Dem Jugendamt der Stadt Solingen war die Familie allerdings nicht unbekannt. In einer Pressemitteilung vom heutigen Tage heißt es: „Der Familie wurden von der Stadt Solingen erforderliche Unterstützungen gewährt. Das Jugendamt hat zusätzlich mögliche Hilfsangebote unterbreitet. Erkenntnisse zu Auffälligkeiten oder einer potentiellen Gefährdung der Kinder gab es zu keinem Zeitpunkt“ so Lutz Peters, Pressesprecher der Stadt Solingen. Unter Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen könne die Stadtverwaltung keine weitergehenden Angaben machen.

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