Die Feuerwehr Solingen übte seit dem Samstagmorgen für den Ernstfall an der LVR-Jugendhilfe Rheinland und dem angrenzenden Waldstück.
Insgesamt gab es zwei Einsatzszenarien, die sich über mehrere Stunden erstreckten. Etwa 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr und unterschiedlichen Hilfsorganisationen waren an der Übung beteiligt. Die Übung startete um Punkt 9 Uhr mit dem ersten Szenario, nahe der Jugendhilfe im angrenzenden Wald. Ein ausgedehnter Waldbrand auf einer größeren Fläche wurde von den Anrufern gemeldet. Nachdem die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr mit dem Einsatzstichwort „FWald1“ alarmiert wurde, war vor Ort schnell klar, dass eine Stichworterhöhung durchgeführt werden muss. Die Übungsbeobachter zündeten immer wieder schwarze Rauchbomben um für eine Rauchentwicklung zu sorgen. Eine Orangene Rauchbombe signalisierte den Einsatzkräften noch offene Flammen.
Durch den Übungseinsatzleiter wurde das Stichwort auf „FWald3“ erhöht, um weitere Einsatzkräfte zu alarmieren. Diese befanden sich bereits am Bereitstellungsraum auf einem Wanderparkplatz in Müngsten und warteten auf ihren Einsatz. Bastian Georg aus der Löscheinheit 1 (Ohligs) leitete bei der Übung den Bereitstellungsraum. Auch für ihn war es kein einfacher Job. Er musste alle ankommenden Einsatzkräfte empfangen und ihnen die Positionen zuweisen, an dem Sie warten. Anschließend bekamen Sie eine Sicherheitsunterweisung zur Übung. Danach wurden einzelne Materialien auf den Fahrzeugen ausgetauscht: „Alles was wir im Ernstfall brauchen wird gegen Übungsgeräte ausgetauscht, damit wir einsatzbereit bleiben auch während der Übung.“ erklärte Bastian Georg. Vor Ort war auch der Versorgungszug der Feuerwehr im Einsatz um die Einsatzkräfte mit Brötchen und Getränken beim Warten und vorbereiten zu Versorgen. Um auch an der Einsatzstelle bei Kräften zu bleiben, wurden vom Versorgungszug Lunchpakete zusammengestellt, die sich jeder mitnehmen konnte. Vom Bereitstellungsraum aus fuhren die Einsatzkräfte mit Sonderrechten die jeweiligen Übungsorte an.
Das zweite geplante Übungsszenario stellte ebenfalls einen Waldbrand dar, der Waldbrand aus Szenario 1 griff auf ein weiteres Waldstück über. Doch konnte aufgrund eines richtigen Brandes am Schellberger Weg dieses Szenario nicht stattfinden. Zahlreiche Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr mussten die Einsatzkräfte vor Ort unterstützen und wurden somit von der Übung abgezogen. Auch die Drehleiter, die für die Übung eingeplant war, musste von der Übung abgezogen werden um den Grundschutz sicherzustellen. Die Wupper in der Nähe vom Halfeshof konnte ebenfalls in die Übung mit eingebunden werden. Von dort aus wurde im Pendelverkehr Löschwasser mit Tanklöschfahrzeugen an die Übungsorte gefahren. Schläuche mussten auf einer sehr langen Distanz von etwa 2200 Metern ausgelegt werden, um in dem Waldstück eine stabile Löschwasserversorgung gewährleisten zu können. Im Mittelpunkt standen neben der Brandbekämpfung auch die Wasserförderung über eine lange Wegstrecke. „Eine solche Übung wird nicht nur durchgeführt, um die Einsatzkräfte zu trainieren, sondern auch um zu schauen, ob die technischen Voraussetzungen noch stimmen.“ erklärte Michael Einhoff vor Ort. Weiterhin erläuterte er: „Wir haben natürlich auch Fehler festgestellt, aber dafür ist auch eine solche Übung da, diese werden wir nun intern besprechen und schauen wie man es optimieren kann.“
Im letzten Szenario griff der Waldbrand auf ein Wohngebäude auf dem Gelände der Jugendhilfe am Halfeshof über. Funkenflug entzündete hier das Gebäude, in dem mehrere Menschen wohnten. Dafür wurden freiwillige Laien-Darsteller geschminkt und als Verletzte eingesetzt, um die Übung so realistisch wie möglich aussehen zu lassen. Insgesamt 11 Darsteller wurden in dem Haus neben zahlreichen weiteren Puppen als Verletzte eingesetzt. Im Gebäude sorgten mehrere Nebelmaschinen für eine realistische Darstellung für die eingesetzten Kräfte. In mehreren Räumen des Gebäudes herrschte aufgrund der Nebelmaschinen für die Einsatzkräfte eine sogenannte Nullsicht, denn so ist es auch bei einem echten Wohnungsbrand. Neben der Brandbekämpfung wurde im Freien eine Patientenversorgungsstelle aufgebaut, um die verletzten Personen zu sichten und erste Behandlungen durchzuführen. Von dort aus würde Mann die Verletzten dann mit den Rettungsmitteln in Krankenhäuser fahren.
Unter den verletzten Personen war auch Judith Beer, die solche Rollen schon öfters gespielt hat: „Wir standen an den Fenstern und haben um Hilfe geschrien, um es so real wie möglich aussehen zu lassen, dafür haben wir uns auch geschminkt und Verletzungen dargestellt.“ erzählte sie im Interview. Oftmals schauten Sie auch in überraschte Gesichter bei den Einsatzkräften, da mit solchen realen Bedingungen nicht gerechnet wird. Auch Dirk Hermes als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst kann positiv auf die Übung zurückblicken: „Die Zusammenarbeit bei der Übung zwischen der Feuerwehr und dem Rettungsdienst hat super funktioniert. Auch die Zusammenarbeit innerhalb vom Rettungsdienst zwischen den Maltesern, dem ASB, der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem DRK hat auch perfekt geklappt.“