Freitag - 19. September 2025
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Cannabis-Plantage

Solinger Haus diente mutmaßlichem Cannabis-Netzwerk als Anbauort

Bei einem Polizeieinsatz in Solingen-Merscheid ist am Montag eine umfangreiche Cannabis-Plantage ausgehoben worden. Die Maßnahme erfolgte im Rahmen eines länderübergreifenden Ermittlungsverfahrens, das die Staatsanwaltschaft Trier seit Ende 2024 führt. Nach Polizeiangaben gab es nach einem Zugriff am 1. Juli in mehreren Objekten, den Hinweis auf eine Plantage in Solingen.

Das Objekt an der Fürkerfeldstraße war über mehrere Stunden hinweg Ziel eines koordinierten Einsatzes, an dem neben der Polizei auch das Technische Hilfswerk (THW) und die Feuerwehr beteiligt waren. Die Einsatzkräfte verschafften sich gewaltsam Zutritt und stießen dabei auf die Plantage.

Feuerwehr rückte an und lüftete das Gebäude
Während des Einsatzes wurde durch die Polizei auch ein Großeinsatz für die Feuerwehr ausgelöst. Beim betreten der Räume schlugen die CO-Warner der Ermittler an. Nach Einschätzung der Polizei bestand der Verdacht auf unzureichende Belüftung im Gebäude. Die Feuerwehr rückte an und lüftete das Gebäude umfangreich.

650 erntereife Cannabispflanzen
Vor Ort wurden nach Polizeiangaben über 650 erntereife Cannabispflanzen in einem professionell eingerichteten Anbau sichergestellt. Die Gewächse verteilten sich über zwei Stockwerke und mehrere Räume des Mehrfamilienhauses. Zwischen den Pflanzen befand sich eine genutzte Wohnung, in der unter anderem größere Mengen Dünger gelagert waren.

THW übergab die Pflanzen zur Vernichtung
Das THW transportierte die sichergestellten Pflanzen am Nachmittag ab und übergab sie zur Vernichtung. Auch das technische Equipment – darunter Systeme zur Bewässerung, Beleuchtung und Belüftung – wurde ausgebaut. Ob diese Ausrüstung dauerhaft sichergestellt oder später entsorgt wird, hängt laut Polizei vom Fortgang des Strafverfahrens ab.

Einsatz zu bundesweiten Ermittlungen
Der Einsatz in Solingen ist Teil eines größeren Komplexes: Bereits am 1. Juli hatten die Ermittlungsbehörden im Rahmen eines bundesweiten Zugriffs mehr als 30 Objekte in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen durchsucht. Dabei wurden 31 Personen im Alter von 20 bis 38 Jahren festgenommen, darunter 14 mutmaßliche «Gärtner». In anderen Städten fanden die Ermittler bereits über 100 Kilogramm geerntetes Cannabis. In NRW wurden bei den Durchsuchungen am 1. Juli sechs Cannabisplantagen entdeckt, die der Gruppierung zuzuordnen sind, diese befanden sich unter anderem in Gummersbach, Hückelhoven, Troisdorf, Werne und Windeck.

Marktwert im siebenstelligen Euro-Bereich
Die Polizei Trier geht davon aus, dass es sich um eine strukturierte Gruppierung handelt, die in mehreren Bundesländern «illegale Indoor-Cannabisplantagen im großen Stil betreiben» und die Produkte systematisch auf dem Schwarzmarkt verkauft hat. Der potenzielle Marktwert der sichergestellten Mengen wird auf einen Betrag im siebenstelligen Euro-Bereich geschätzt. In Solingen konnten zunächst keine Festnahmen verzeichnet werden.

Wie ein Sprecher der Polizei Trier auf Anfrage mitteilte, hatte eine Durchsuchung in Rheinland-Pfalz zur Spur nach Solingen geführt. Ob in der Stadt weitere Maßnahmen folgen, ließ die Behörde offen.

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