Der Angeklagte Issa al. H. hat im Prozess um den Messerangriff von Solingen vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf überraschend seine Tatmotive offengelegt.
Der 26-jährige Syrer, der beim Stadtfest 2024 drei Menschen erstochen hat, erklärte in einem Vortrag, der Staat trage die Verantwortung für sein Handeln.
Issa al H. hatte nach Angaben seines Verteidigers zunächst nicht vor, Stellung zu nehmen. Während der Verhandlung ergriff er jedoch das Wort und warf dem Westen eine Mitschuld an Kriegen im Irak und in Gaza vor. Mit ausladenden Gesten kritisierte er insbesondere die Waffenlieferungen Deutschlands an Israel. Es habe ihn empört, dass Menschen in Deutschland ausgelassen feierten, während Kinder in Palästina getötet würden, führte er aus.
Reue zeigte der Angeklagte nicht. Auf Nachfrage des Richters, wie er heute darüber denke, sagte er lediglich: «Ich will in den Knast und nicht mehr darüber sprechen.» Seine Aussage wurde dabei von einem Dolmetscher übersetzt.