Seit den Morgenstunden ist die Feuerwehr Solingen bei einem Gefahrguteinsatz in einer Förderschule an der Liebigstraße im Einsatz. Nach ersten Informationen soll es sich dabei um einen Austritt von flüssigem Chlorgas in den Räumlichkeiten der Schule handeln. Der Vorfall forderte einen Großalarm und den Einsatz von Gefahrgutexperten.
Austritt im Therapiebad
Nach den jüngsten Erkenntnissen ereignete sich der Zwischenfall im Zusammenhang mit einem Therapiebad, das Teil der Einrichtung ist. Zur Reinigung dieses Bades werden üblicherweise flüssige Chlorgase in der Schule gelagert. Ein Schlauch, der zur Verbindung eines Behälters mit der Pumpe dient, wies ein Leck auf, wodurch das Chlorgas aus dem Schlauch austrat und sich im Raum verteilte. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers handelt es sich Glücklicherweise aber nur um einen recht kleinen Behälter, doch trotzdem ist die Lage ernst zunehmen. Chlorgas ist giftig, kann starke Verätzungen verursacht und nach mehrstündiger Latenzzeit aufgrund von Lungenödembildung auch zum Tod führen.
150 Schüler in Sicherheit
Die Sicherheit der etwa 150 Schülerinnen und Schüler hatte oberste Priorität. Sie wurden unverzüglich evakuiert und teilweise nach Hause entlassen, um sie außerhalb des Gefahrenbereichs zu bringen. Um ein weiteres unkontrolliertes Ausströmen des Chlorgases zu verhindern, errichtete die Feuerwehr einen Auffangbehälter. Die Einsatzkräfte mussten dabei spezielle Chemikalienschutzanzüge tragen, um sich vor den potenziell gefährlichen Dämpfen zu schützen.
Der Einsatz gestaltet sich äußerst komplex und langwierig. Die Dekontamination der Feuerwehrleute nach ihrem Einsatz erfordert weitere Ressourcen und zeitlichen Aufwand, was zu einem erhöhten Personalbedarf auf dem Schulgelände führt. Die Feuerwehr Solingen rechnet damit, dass der Einsatz noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Nach ersten Informationen eines Sprechers der Stadt ist der Schulbetrieb für die kommende Woche allerdings nicht gefährdet.