Ein Angeklagter ist am Montagvormittag in Düsseldorf-Oberbilk aus dem Gewahrsam der Justiz entkommen. Die Polizei leitete eine umfangreiche Fahndung ein, bei der unter anderem mehrere Spürhunde und ein Hubschrauber eingesetzt werden.
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall gegen 10.30 Uhr am Land- und Amtsgerichts in der Werdener Straße. Der Mann, ein 26-jähriger rumänischer Staatsbürger, sollte zu einer Anhörung im Rahmen eines Auslieferungsverfahrens im Amtsgerichts vorgeführt werden. Der 26-jährige, der derzeit in Haft ist, hatte sich nach bisherigen Erkenntnissen mit seiner Anwältin unterhalten und war dabei nicht gefesselt. Wie es ihm jedoch gelang, das Gerichtsgebäude zu verlassen, ohne von den Justizbeamten bemerkt zu werden, ist bislang ungeklärt.
Eine Sprecherin des Amtsgerichts bestätigte den Vorfall. Der Gesuchte sei bereits wegen bandenmäßigen Diebstahls, Körperverletzung, Widerstand, Einbruch und Straßenverkehrsgefährdung polizeibekannt. Nach Angaben der Behörden war seine Abschiebung nach Österreich geplant, da ihm weitere Straftaten zur Last gelegt werden.
Nähere Informationen zur Flucht oder zum Stand der Fahndung wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht. Der Bereich rund um das Gerichtsgebäude wurde weiträumig abgesichert. Auch die Einsatzhundertschaft der Polizei wurde hinzugezogen. Die Einsatzkräfte durchsuchen eine Kleingartenanlage, Innenhöfe, Geschäfte, Treppenhäuser, Keller und Garagen in Düsseldorf, über 100 Beamte seien in dem Einsatz involviert.