Das Landgericht Wuppertal hat am Donnerstag einen 25-jährigen Mann wegen Drogenhandels zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Der Albaner hat laut Urteil am Handel mit mehr als 120 Kilogramm Kokain in Solingen mitgewirkt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird der Verurteilte nur die Hälfte seiner Strafe in Deutschland verbüßen. Anschließend soll er in sein Heimatland Albanien abgeschoben werden, wo ihm weiteren Informationen zufolge ein weiteres Strafverfahren droht. Sollte er nach Deutschland zurückkehren, würde er erneut in Haft genommen.
Der Mann hatte gestanden, über Handy-Chats aus dem Ausland heraus Drogengeschäfte anderer Täter vermittelt und dafür Provisionen erhalten zu haben. Die Drogen hatten einen geschätzten Marktwert von mehreren Millionen Euro, auf die der Angeklagte nach richterlicher Feststellung keinen Zugriff hatte.
Festgenommen worden war der 25-Jährige Ende 2024 in Kroatien. Im Prozess gab er an, bei seinen Eltern zu leben, das Abitur abgelegt zu haben und zuvor in der Bau- sowie Gastronomiebranche gearbeitet zu haben.
Das Vorgehen, einen Teil der Haftstrafe durch eine Abschiebung zu ersetzen, sei laut Justizangaben bei ausländischen Straftätern grundsätzlich möglich. Anders als im Fall des 25-Jährigen werde dies jedoch in der Regel nicht im Voraus öffentlich mitgeteilt.