«Da habe ich gedacht: Das wäre doch was»: Angeklagter plante tödlichen Hausbrand

Vorbild war Solinger Feuermord: 53-Jähriger Solinger plante tödliche Brandstiftung

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Der 53-jähriger Solinger Oliver Björn K. hat vor dem Landgericht Wuppertal den Versuch eingeräumt, durch Brandstiftung mehrere Hausnachbarn zu töten, und zugleich gestanden, eine schwere Brandstiftung geplant zu haben.

Der Mann erklärte, er habe sich selbst töten wollen und sich dabei an einem tödlichen Wohnhausbrand in Solingen orientiert. Nach seinen Angaben hatte er von dem Feuer erfahren, bei dem im März 2024 eine Familie ums Leben gekommen war.

Feuermord vom Grünewald als Vorbild

Vor Gericht schilderte er, das damalige Tatgeschehen habe ihn geprägt: «Das Haus war ähnlich wie unseres. Und die in den unteren Etagen konnten sich retten, die oben wohnten, so wie ich, nicht.» Sein Plan sei gewesen, das Gebäude vollständig abbrennen zu lassen, ohne andere Menschen zu verletzen. Er bekräftigte seinen extremen Plan mit der Aussage: «Das wäre doch was».

Die in den unteren Etagen konnten sich retten, die oben wohnten, so wie ich, nicht.
Oliver Björn K.
Angeklagter

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Oliver Björn K. vor, im Mai in den frühen Morgenstunden Grillanzünder im hölzernen Treppenhaus seines Mehrfamilienhauses verteilt und zusätzlich Brennpaste an allen Wohnungstüren angebracht zu haben. Ein Brand sei nicht entstanden, weil die starken Gerüche der Brandbeschleuniger die Hausbewohner alarmiert hätten. Polizei und Feuerwehr seien daraufhin rechtzeitig verständigt worden.

Durch Zufall sei das Feuer nicht entzündet

Nach Darstellung der Anklage hätten die Bewohner keine Gefahr erwartet. Dass das Feuer nicht entzündet worden sei, sei lediglich Zufall gewesen. Sieben Hausbewohner haben sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen und werden durch einen Anwalt vertreten.

Gesundheitliche Probleme als zentrales Motiv

Der Angeklagte nannte langjährige und anhaltende gesundheitliche Probleme als zentrales Motiv für sein Handeln. Ein vorläufiges psychiatrisches Gutachten bescheinigt ihm eine eingeschränkte Schuldfähigkeit; eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung steht derzeit nicht im Raum. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mann eine langjährige Freiheitsstrafe.

Als Bezugspunkt seiner Tat hatte der 53-Jährige einen Brand in Solingen genannt, bei dem am 25. März 2024 eine bulgarische Familie im Dachgeschoss eines Wohnhauses ums Leben gekommen war. Die Eltern im Alter von 28 und 29 Jahren sowie ihre beiden Töchter, drei Jahre alt und wenige Monate alt, starben in den Flammen. Der Täter dieses Falls hatte «Stress mit der Vermieterin» als Motiv angegeben und wurde im Juli zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

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