Nach dem Großeinsatz der Polizei an der Neuenkamper Straße und Kölner Straße in Solingen sind neue Informationen zum Tathergang bekannt.
Wie bereits bekannt, verlor der 36-jährige Unfallfahrer aufgrund deutlich überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug und verursachte eine Reihe von Kollisionen, bevor er sich gegenüber den Rettungskräften mit einer ungenauen Bedrohung äußerte, die mit seinem mitgeführten Rucksack in Verbindung stand.
Der Vorfall ereignete sich gegen 10 Uhr, als der 36-Jährige mit seinem Seat Leon die Neuenkamper Straße in Richtung Leichlinger Straße befuhr. In Höhe Neuenhaus verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte gegen Bäume, bevor er zurück auf die Fahrbahn schleuderte und mit einem 84-jährigen Porsche-Fahrer kollidierte. Glücklicherweise blieb der 84-Jährige unverletzt. Der Unfallverursacher wurde vor Ort erstversorgt und sollte zur weiteren Behandlung in das Klinikum Solingen transportiert werden.
Auf dem Weg zum Krankenhaus äußerte der Verletzte gegenüber den Rettungskräften eine Bedrohung, die von der Polizei nicht näher spezifiziert wurde, aber mit seinem Rucksack in Verbindung stand. Ermittlerkreisen zufolge handelte es sich um die Androhung mehrerer Sprengstoffexplosionen. Aus Sicherheitsgründen stoppte der Rettungswagen auf dem Weg zum Klinikum kurz vor der Polizeiwache an der Kölner Straße.
Nachdem der Rettungswagen und der verletzte 36-Jährige von den Polizeikräften gesichert worden waren und der Rucksack aus dem Fahrzeug entfernt wurde, konnte der Transport unter Polizeibegleitung zum Krankenhaus fortgesetzt werden.
Der Rucksack wurde im Bereich der Kölner Straße abgestellt und der Bereich großräumig abgesperrt. Ein hinzugezogener Polizeihund konnte am Rucksack keine Feststellungen machen. Ein Sprengstoffexperte des Landeskriminalamtes (LKA) wurde hinzugezogen. Dies führte zu weiterer Aufregung, da der Einsatz bereits aufgrund zahlreicher Sperrungen aufsehenerregend war. Bei solchen Meldungen ist es üblich, dass der Entschärfer mit einem speziellen Lastwagen anrückt, der im Volksmund als „Sprengstoff-LKW“ bekannt ist. Gleichzeitig wurde das Unfallfahrzeug an der Neuenkamper Straße von einem Polizeihund auf mögliche Sprengsätze untersucht.
Mit besonderer Vorsicht und einem speziellen Schutzanzug, der die Beamten vor Explosionen schützt, wurde der Rucksack untersucht und sichergestellt. Dabei wurden jedoch keine gefährlichen Gegenstände oder Sprengsätze gefunden.
Der 36-Jährige befindet sich derzeit noch in stationärer Behandlung im Klinikum Solingen. Dort findet auch eine entsprechende Prüfung statt, ob eine psychische Erkrankung vorliegt. Ein entsprechendes Gutachten wird Morgen erwartet, sollte dieses Positiv ausfallen, erfolgt eine entsprechende Behandlung. Bei dem 36-Jährigen handelt es sich um einen „psychisch auffälligen“, aber nicht strafrechtlich bekannten Deutschen. Auch während des ersten Gespräches soll der Mann den Eindruck erweckt haben, unter starken psychischen Problemen zu leiden.
Wie ein Polizeisprecher der Pressestelle Wuppertal auf Nachfragt erklärte, gab es lediglich zwei Einsatzorte. Der Unfallort an der Neuenkamper Straße und die mögliche Gefahrenlage aufgrund des Rucksacks an der Kölner Straße im Bereich der Polizeiwache. Das Städtische Klinikum, war von den Einsätzen nicht betroffen, bestätigte ein Polizeisprecher.