Freitag - 20. Juni 2025
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Terror-Prozess

Solinger Terrorverdächtiger Issa al H. äußert sich erstmals selbst vor Gericht

Im Verfahren um den tödlichen Messerangriff beim Festival der Vielfalt in Solingen hat der 27-jährige Syrer Issa al H. am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf erstmals ausgesagt (der Prozess findet im «Terror-Bunker» statt. Ein Gerichtsgebäude mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen).

Dabei schilderte der Angeklagte Issa al H. einen Teil, was nach der Tat am 23. August 2024 geschah. Die Aussagen von al H. werden vor Gericht ins Deutsche übersetzt. Vor Gericht äußerte sich der Angeklagte sichtlich nervös. In seiner Aussage beschrieb er, wie er einen Tag nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Angriff in einen Bus gestiegen sei, dort sei er eingeschlafen oder habe das Bewusstsein verloren.

Messerstecher schildert den Abend der Festnahme
Ein Fahndungsfoto zeigte ihn damals mit einem gelben Regenmantel in einem nahezu leeren Bus, auch beim Prozess wurde das Bild gezeigt. Später, so sagte al H., sei er am Bahnhof Mitte ausgestiegen und habe dort einen früheren Arbeitskollegen getroffen, den er um eine Decke gebeten habe, da es geregnet hat und ihm kalt gewesen sei.

Der Arbeitskollege war damals mit ihm in dem Restaurant beschäftigt, in dem offenbar auch das Bekennervideo aufgenommen worden sein soll. Außerdem war er ebenfalls in der Unterkunft an der Goerdelerstraße untergebracht.

Issa al H. wollte sich offenbar stellen
Nach eigenen Angaben habe sich al H. aber schließlich dazu entschlossen, sich der Polizei zu stellen, so hat er sich auf den Weg zur Polizeiwache an der Kölner Straße gemacht. Am Entenpfuhl sei er auf mehrere Polizeistreifen getroffen die ihm entgegengekommen sein. So erklärte al H. weiter, er habe die Polizisten angehalten und seine gelbe Regenjacke ausgezogen, um die blutverschmierte Kleidung darunter zu zeigen und sei dann auf die Knie gegangen.

Verteidiger: Der Plan wurde vorweggenommen
Weiterhin äußerte Issa al H.: «Sie sollten wissen, dass ich derjenige bin, der diese Tat begangen hat. Ich konnte ja kein Deutsch.» Eine direkte Kommunikation mit den Beamten sei ihm wegen fehlender Deutschkenntnisse nicht möglich gewesen.

Issa al H.: «von den Blättern der Bäume ernährt»
Verteidiger Daniel Sprafke bestätigte, dass sein Mandant die Absicht gehabt hatte, sich freiwillig zu stellen. Laut Sprafke sei dieser Plan jedoch durch das plötzliche Auftauchen der Polizei vorweggenommen worden. Außerdem erklärte der Angeklagte er habe sich «von den Blättern der Bäume ernährt», weil er so Hunger gehabt haben soll.

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