Im Prozess um die verheerende Brandstiftung in Solingen hat der Angeklagte überraschend ein umfassendes Geständnis abgelegt. Vor dem Landgericht Wuppertal räumte der 40-jährige Deutsche nicht nur die tödliche Brandstiftung ein, sondern gestand zudem zwei weitere versuchte Brandstiftungen sowie eine brutale Macheten-Attacke. Vier Menschen hatten bei dem Feuer ihr Leben verloren.
Nach Angaben seines Verteidigers habe der Mann vor der Tat an der Grünewalder Straße Drogen konsumiert. Als Motiv führte er Stress mit seiner Vermieterin an. „Beim Prozessauftakt wurde ihm beim Anblick der Nebenkläger bewusst, welches Leid er verursacht hat“, erklärte der Verteidiger.
Der verheerende Brand hatte sich am 25. März des vergangenen Jahres ereignet. Eine bulgarische Familie, die im Dachgeschoss des betroffenen Hauses lebte, kam ums Leben. Das Feuer im hölzernen Treppenhaus versperrte den Fluchtweg, sodass eine Rettung nicht mehr möglich war. Der Angeklagte selbst hatte bis zu seiner Kündigung im Hinterhaus gewohnt.
Die Ermittler kamen dem Mann durch Aufnahmen von Überwachungskameras auf die Spur. Bereits vor dem tödlichen Brand war in dem Haus ein Feuer gelegt worden, das rechtzeitig gelöscht werden konnte. Zudem wurde die DNA des Angeklagten an einem Brandsatz in einem anderen Haus sichergestellt. Auch diese Taten räumte der Solinger ein.
Etwa zwei Wochen nach dem Brand hatte der Mann zudem versucht, einen Bekannten mit einer Machete zu skalpieren. „an dem Tag einfach durchgedreht“, erklärte sein Verteidiger vor Gericht.
Die Verhandlung vor dem Landgericht Wuppertal dauert an. Ein Urteil wird in den kommenden Wochen erwartet.