Samstag - 27. Juli 2024
StartAllgemeinEr soll aus Solingen kommen: Deutscher ISIS-Kameramann in Syrien getötet

Er soll aus Solingen kommen: Deutscher ISIS-Kameramann in Syrien getötet

Er stand hinter der Kamera, wenn seine Kumpanen Menschen ermordeten. Laut der BILD- Zeitung war der Solinger Badr A. ein wichtiger Bestandteil der ISIS-Propagandaabteilung und starb schließlich durch einen Drohnen-Angriff.

Bei Hinrichtungsvideos sind es oftmals die Medienarbeiter, die den Ablauf der Morde bestimmen, die sie dann mit ihren Kameras einfangen.

Bevor sich badr A. zum Dschihadismus wandte, war der Solinger in verschiedenen Sportvereinen aktiv. Wann genau seine Radikalisierung einsetzte, ist unklar. In Solingen schloss er sich jedoch der Dschihadistengruppierung „Millatu Ibrahim“ um den Österreicher Mohamed Mahmoud und den Berliner Denis Cuspert an. Nachdem aus dem Umfeld von „Millatu Ibrahim“ heraus Polizisten während einer Demonstration in Solingen 2012 attackiert wurden, intensivierten die Behörden den Druck auf die Dschihadistengruppe, bis hin zum Verbot durch den Innenminister.

In der Folge setzten sich die führenden Mitglieder zunächst nach Ägypten und kurzzeitig Libyen ab, bis sie schließlich über die Türkei nach Syrien gelangten. Auch A., der sich fortan „Abu Lot“ nannte, folgte seinen islamistischen Kameraden.

Spätestens ab 2014 war A. gemeinsam mit Christian Emde in der ISIS-Medienabteilung. Wie viele und welche Hinrichtungen A. noch filmte, ist unklar, doch Emde und sein Team galten als sehr umtriebig. Durchaus denkbar ist also, dass A. auch an der Produktion der ISIS-Hinrichtungsvideos im Jahr 2014 beteiligt war. Gemeinsam mit Emde soll A. zudem den deutschen ISIS-Kämpfer Said E. nach Syrien gebracht haben.

Anfang 2017 bestätigte Badr. A. auf BILD-Anfrage, dass er sich ISIS angeschlossen habe, schwieg jedoch zu seiner Rolle im Medienapparat. Allerdings bestätigte er den Tod des Solingers Idris S., der sich ebenfalls ISIS angeschlossen hatte und nach BILD-Informationen gut mit A. befreundet war.

2017 starb A. durch einen Drohnenschlag, wie mehrere deutsche ISIS-Mitglieder gegenüber BILD erklärten. Unklar ist, ob dieser Luftschlag ihm galt oder der Solinger zufällig ins Visier geriet. Einige Wochen nach A.s Tod wurden nach BILD-Informationen auch seine Frau und Kinder durch einen Luftschlag getötet.

Dieser Artikel stammt aus der Bild Zeitung. Diese ist für den redaktionellen Inhalt zuständig.

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