Nach dem Großeinsatz am Donnerstag am Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium mit mehreren schwerverletzten Schülern ist auch ein Tag später keine Ruhe eingekehrt.
Die Schule, die am Donnerstag zum Schauplatz eines Amoklaufs wurde, öffnete am darauffolgenden Tag trotz der traumatischen Ereignisse ihre Türen. Eine Entscheidung, die nicht leichtfertig getroffen wurde, sondern mit Bedacht darauf, den Schülern und Lehrern einen Raum zur Bewältigung des Geschehens zu bieten. Dabei stand heute nicht der normale Unterricht auf dem Plan. Stattdessen wurden Lehrer und Schüler von etwa 30 Psychologen und Seelsorgern vor Ort betreut, um das Erlebte zu verarbeiten.
Was war passiert?
Der Vorfall, der die Schule in den Fokus der Aufmerksamkeit rückte, ereignete sich, als ein 17-jähriger Schüler, der offenbar psychisch erkrankt war, nach einem Streit mit einem Messer wild um sich stach und so einen Amoklauf entfachte. Mehrere Schüler wurden dabei schwer verletzt, ebenso wie der Täter selbst, der zeitweise in Lebensgefahr schwebte. Ein Bekennerschreiben, das von den Ermittlern gefunden wurde, deutet darauf hin, dass der Täter seine Tat als „Bestimmung“ ansah und angab, von einem inneren Zwang getrieben worden zu sein.
Dank des schnellen Eingreifens der Lehrer und der herbeigerufenen Polizei konnte Schlimmeres verhindert werden. Ein Lehrer, der den am Boden liegenden Täter schließlich entwaffnete und betreute, handelte mutig und entschlossen. Die ersten Polizeibeamten trafen gegen 10:20 Uhr ein und nahmen den Täter fest.
Opfer nicht in Lebensgefahr
Die Opfer des Amoklaufs befinden sich mittlerweile nicht mehr im Krankenhaus, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Alle Schüler konnten das Krankenhaus bereits verlassen, während der Täter weiterhin intensivmedizinisch behandelt wird, er befindet sich nach eigenen Aussagen aber in einem Stabilen zustand.
Erste Ermittlungserkenntnisse
Die Ermittlungen zu dem Vorfall sind im Gange, und erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es sich um eine plötzliche und unvermittelte Tat handelte. Der Täter stach wahllos auf die um ihn herumstehenden Schüler ein, bevor er sich selbst schwer verletzte und sich dabei selbst das Messer in die Brust und den Hals rammte.
Live-Ticker zur Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft
Die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Wuppertal hat für 14 Uhr eine große Pressekonferenz angekündigt. In dieser sollten weitere Details zum Einsatz bekannt gegeben werden. Wir berichten in dem Artikel in einem Live-Ticker über die Pressekonferenz.
- 14:41 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.
- 14:38 Uhr: Die Ermittler schließen nach aktuellem Ermittlungsstand eine politische Tat aus.
- 14:37 Uhr: Während der Tat kommunizierte der Täter mit seinen Opfern. Er äußerte identische Äußerungen, welche auch in dem Bekennerschreiben zu lesen waren.
- 14:31 Uhr: Der Polizeiführer erklärt und berichtigt auch die bisherigen unklaren Aussagen, dass die vier verletzten Schüler aus Sicht der Polizei nicht als schwerverletzt eingestuft wurden, da diese Bereits am selben Tag das Krankenhaus wieder verlassen konnten. Warum bis zum Mittag aber andere Informationen über das Verletzung-Muster geteilt wurden, bleibt unklar.
- 14:25 Uhr: Das Mordmerkmal, welches für die Ermittlungen zum versuchten Mord eintrifft, lautet Heimtücke. Er bekannte sich in dem Schreiben zu der Tat. Aufgrund der Ermittlungen und Aussagen von Zeugen ist das Merkmal „Heimtücke“ als Mordmerkmal erfüllt.
- 14:23 Uhr: Nach der Tat konnte sich der Täter beruhigen und hat sich durch einen Lehrer entwaffnen lassen. Er setze sich auf den Stuhl und war fast regungslos. Erst beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte und bei Sichtung dieser, ging er auf die Kräfte zu und forderte diese auf, ihn zu erschießen. Kurz darauf konnte er durch die Polizeikräfte Festgenommen werden.
- 14:21 Uhr: Die Schule hat zu Beginn Amokalarm ausgelöst, damit die Lehrer und Schüler schnell in Sicherheit gebracht werden können. Auch die Polizei stufte die Tat zu Beginn der Alarmierung als Amoktat ein, das führte zu einer Kette von Alarmierungen und einem Vorgehen bei solchen Taten.
- 14:19 Uhr: Noch vor dem Eintreffen der Polizeikräfte soll sich der 17-Jährige die Verletzungen in der Brust und am Hals zugefügt haben.
- 14:16 Uhr: Die Tat ereignete sich in einem Pausenraum im 4.OG, welcher der Oberstufe während der Pause zur Verfügung steht. In diesem Raum kam es zu dem Amoklauf. Der Täter saß beim Eintreffen der Polizeikräfte auf einem Stuhl und wurde vorher von einem Lehrer entwaffnet. Er versuchte bei seiner Festnahme die Beamten anzugreifen und äußerte dabei, dass er erschossen werden will.
- 14:14 Uhr: Bei der Tatwaffe handelt es sich um ein Klappmesser mit einer Klingenlänge von etwa 6-8 cm. Noch gestern wurde die Wohnanschrift des Täters durchsucht. Dabei wurden auch zahlreiche Beweismittel sichergestellt, welche nun ausgewertet werden müssen.
- 14:12 Uhr: Nach Angaben des Polizeiführers sollen alle verletzten Schüler bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden sein.
- 14:10 Uhr: Der ermittelnde Staatsanwalt spricht das Schreiben an, welches gefunden wurde. In dem Schreiben soll hervorgehen, dass der Schüler psychische Erkrankungen hat. Der Staatsanwalt hat gegen den 17-Jährigen einen Haftbefehl beantragt. Es wird wegen des versuchten Mordes ermittelt.
- 14:08 Uhr Ein Schreiben an den Lehrer wurde während der Durchsuchung gefunden, weiterhin wurde ein Messer in der näheren Umgebung des Tatorts gefunden, wobei es sich nach ersten Erkenntnissen um das Tatmesser handeln soll, es hatte Bluthaftungen. Vier Schüler wurden durch den Angriff mit dem Messer verletzt.
- 14:03 Uhr: Wenige Minuten nach dem Notruf haben Polizeikräfte in einem Pausenraum einen 17-jährigen Deutsch-Türken angetroffen, erklärte der Polizeiführer Colin Nierenz. Er äußerte kurz vor der Festnahme, dass er von der Polizei erschossen werden will und beabsichtigte die eingesetzten Polizeikräfte anzugreifen. Durch das besonnene Eingreifen der Beamten wurde der 17-Jährige festgenommen. Insgesamt mussten 614 Schüler und 25 Lehrer betreut werden. Das Gebäude wurde durch zahlreiche Spezialeinheiten durchsucht, um auszuschließen, dass sich noch weitere gefährliche Personen oder Gegenstände in der Schule befinden. Ein Polizeihubschrauber wurde eingesetzt, um das Dach der Schule zu überprüfen.
- 14:00 Uhr: Beginn der Pressekonferenz
- 13:45 Uhr: Zahlreiche Medienvertreter versammeln sich im Presseraum