Die Bundespolizei hat im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen banden- und gewerbsmäßiger Schleusung von Ausländern 40 Objekte in neun Bundesländern durchsucht und drei Verdächtige festgenommen.
Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit einer mutmaßlichen Schleusergruppierung aus Schleswig-Holstein, wie die Staatsanwaltschaft Flensburg und die Bundespolizei am Dienstag mitteilten.
Durchsuchungen auch in Solingen
Die Durchsuchungen fanden in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin, Hamburg, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen statt. Ziel war es, Beweismittel sicherzustellen und die Strukturen der Gruppe aufzudecken. Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass auch Durchsuchungen in Solingen und Wuppertal stattgefunden haben.
Knapp 100 Personen eingeschleust
Laut Informationen aus Sicherheitskreisen sollen die Beschuldigten wohlhabenden chinesischen Staatsangehörigen Visa für Fachkräfte verschafft haben, indem sie angebliche Arbeitsverhältnisse inszenierten. Auf diese Weise sollen insgesamt etwa 100 Personen, einschließlich ihrer Familienangehörigen, nach Deutschland eingeschleust worden sein.
Die Durchsuchungen wurden von der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock koordiniert. Hintergrund ist ein seit Oktober 2023 laufendes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Flensburg. Weitere Ergebnisse wollen die Behörden nach Abschluss der Maßnahmen bekannt geben.
Etwa 750 Kräfte im Einsatz
Den vorliegenden Informationen zufolge sind bei den Razzien rund 750 Einsatzkräfte der Bundespolizei beteiligt, darunter auch Einheiten der spezialisierten Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE).