Neue Details zum tödlichen Messerangriff in Solingen sind bekannt geworden. Der mutmaßliche Attentäter, der am 23. August drei Menschen bei einem Stadtfest mit einem Messer tötete und acht weitere verletzte, hat das Tatmesser nur wenige Stunden vor der Attacke in einem lokalen Geschäft erworben. Dies berichtete der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) während einer nichtöffentlichen Sitzung des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag.
Attentäter kaufte das Messer kurz vor der Tat
Anders als bislang bekannt gegeben wurde durch die Behörden, hatte der Attentäter das Messer, welches bei der Tat genutzt wurde, offenbar nicht aus einem Messerblock aus der Flüchtlingsunterkunft. Eine Überwachungskamera in dem Geschäft filmte den 26-jährigen Syrer Issa Al H. beim Kauf des Messers. Auf den Videoaufnahmen ist der Verdächtige zudem mit einem Mobiltelefon zu sehen, nach dem die Ermittler derzeit suchen. Bereits am Donnerstag wurde eine Fläche in Solingen gerodet, um nach diesem Handy zu suchen. Ein anderes Mobiltelefon, das im Zusammenhang mit dem Attentat gefunden wurde, sei jedoch zerstört gewesen, so Reul.
Bekennervideo in Solingen gedreht
Während der Sitzung gab der Innenminister auch neue Informationen zu einem Bekennervideo preis, das kurz nach der Tat über Kanäle der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verbreitet wurde. Nach Angaben Reuls wurde das Video tatsächlich in Solingen gedreht. Die Sicherheitsbehörden hätten das Material inzwischen gelöscht. Wie genau das Video in die Hände des IS gelangte, werde derzeit noch untersucht.
Motiv und Tathergang
Der Angriff, der das beschauliche Solingen erschütterte, wird als islamistisch motiviert eingestuft. Der mutmaßliche Täter, der sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, soll am Abend des 23. August während eines gut besuchten Stadtfests in der Innenstadt von Solingen drei Menschen mit einem Messer tödlich verletzt und acht weitere teils schwer verwundet haben. Issa Al H. steht unter dringendem Mordverdacht.