Der bislang flüchtige Syrer Mahmoud Mhemed (35) hat offenbar am frühen Sonntagmorgen in Bielefeld fünf Personen mit einem spitzen Gegenstand verletzt. Vier der Opfer erlitten schwere Verletzungen. Die Polizei leitete eine großangelegte Fahndung ein und durchsuchte am Montagabend zwei Wohnungen in Velbert und Heiligenhaus. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) stürmte die Objekte, traf dort jedoch niemanden an.
Polizei bestätigt Zusammenhang
Nach Angaben der Polizei stehen die Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Tat aus Bielefeld. Bei dem Einsatzort in Heiligenhaus soll es sich um ein Hochhauskomplex handeln, das auch von Geflüchteten bewohnt wird. Die Wohnungen werden derzeit von der Mordkommission aus Bielefeld auf mögliche Beweismittel Durchsucht.
35-jähriger syrischer Staatsangehöriger
Der mutmaßliche Täter soll laut Ermittlungen ein 35-jähriger syrischer Staatsangehöriger sein. Ihm wird vorgeworfen, am Sonntag vor einer Bar in der Nähe des Bielefelder Hauptbahnhofs mit einem Messer und einem Stockdegen auf eine Gruppe junger Menschen eingestochen zu haben. Die Opfer, Männer zwischen 22 und 27 Jahren sowie eine 26-jährige Frau, hielten sich vor dem Lokal auf und sollen laut Polizei dem lokalen Fußballumfeld zuzurechnen sein – Sie feierten offenbar den Aufstieg ihrer Mannschaft aus Bielefeld.
Rucksack mit Ausweis zurückgelassen
Nach der Tat wehrten sich mehrere Betroffene und verletzten den Angreifer im Gesicht. Trotz der Gegenwehr gelang ihm die Flucht. Am Tatort wurde ein Rucksack mit Ausweisdokumenten und einer nach Benzin riechenden Flüssigkeit gefunden.
Spur führt in Kreis Mettmann
Die Ermittler gehen Hinweisen nach, wonach sich der Tatverdächtige möglicherweise islamistisch radikalisiert hat. Nach dem Angriff soll er mit dem Zug ins Ruhrgebiet gefahren sein, in Essen verlor sich seine Spur zunächst. Dort kamen Mantrailer-Hunde sowie ein Polizeihubschrauber zum Einsatz, der Geruchsproben aus Bielefeld transportierte. Spuren führten schließlich nach Velbert und Heiligenhaus, wo die Polizei am Montagabend zugriff.
Die Fahndung dauert an. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Vorsicht. Wer den Tatverdächtigen sieht, soll ihn nicht ansprechen, sondern umgehend den Notruf wählen.